Dieses Mädchen, das da so schüchtern in die Kamera lächelt, die Frisur typisch zu dieser Zeit mit seitlichem Pony, eine Freundschaftskette um und – wohl oder übel – die Schulkleidungsjacke über den normalen Klamotten. Das bin ich. Mit 15. Redakteurin des „Newstowers“, der Schülerzeitung an der Realschule Haag. (Ich finde übrigens den Zusatz unserer damaligen Lehrerin super: „Sorry an alle, deren Bild ich ohne ihre Erlaubnis abgedruckt habe. Ich finde, ihr seht alle super aus!“)

Viel ist nicht hängen geblieben an Erinnerungen. Ich weiß nicht mehr, ob ich Interviews geführt habe (bestimmt nicht), ob ich Fotos gemacht habe (wahrscheinlich auch nicht), oder ob ich besonders ausgefallene Ideen hatte (da ist bloß noch dieser eine Artikel über Scientology, an den ich mich erinnere).

Da sind Fetzen: Wir im Computerraum, wie wir fleißig an den Artikeln tippen. Wir in örtlichen Geschäften, um nach Finanzierung durch Werbeanzeigen zu fragen. Ich Zuhause, wie ich die Sommer- und Weihnachtsgrüße, die die Schüler in eine glitzernde Box geworfen habe, aufwendig in Word formatiert habe (darauf bin ich immer noch sehr stolz, ich habe sogar die kleinen Bildchen, die dabei waren, eingescannt und mit abgedruckt).

Und das war’s dann auch schon. Aber wie viel ich davon auch noch weiß oder vergessen habe: Jetzt bin ich Journalistin. Jetzt tippe ich täglich Artikel in meinen Laptop, spreche mit Menschen, schieße Fotos. Das, was vor zehn Jahren noch ein entspanntes Nachmittagswahlfach war, ist inzwischen mein Beruf. Ob es damit zusammenhängt, dass ich damals bei der Schülerzeitung war? Ich weiß nicht.

Aber klar ist: Schon damals habe ich gern geschrieben. Und genau wie ich schon damals gerne an meinen Geschichten gebastelt habe (von denen wir eine hätten abdrucken können, fällt mir gerade ein), genauso wird es auch jetzt Kinder und Jugendliche geben, die gerne schreiben, zeichnen, Gespräche führen, fotografieren, Witze erzählen und voller Ideen stecken.

Und diese Ideen brauchen eine Plattform: Eine Schülerzeitung. In den Blogartikeln zu „Wie geht eigentlich … Schülerzeitung“ nehme ich euch mit auf das Projekt, an unserer örtlichen Mittelschule eine Schülerzeitung zu starten. Die Schüler zu gewinnen, sie zu Ideen animieren, aber auch die Kosten zu kalkulieren und zu decken und die fertige Zeitung an die Mitschüler zu bringen.

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Wofür interessieren sich Jugendliche heute? Wofür begeistern sie sich? Womit wollen sie sich in einer Schülerzeitung verwirklichen? Alles Fragen, die nur die Jugendlichen selbst beantworten können. Und darauf bin ich schon wahnsinnig gespannt.